Es geht weiter Richtung Rotterdam. Der schönste Zwischenstopp auf unserem Weg dorthin war bei Den Helder. Im kleinen Ort t‘Zand liegt Molen De Hoop mit 14 elektrifizierten Stellplätzen und einem Sanitärhäuschen. Der Platz ist von Bäumen umgeben, klein und ruhig obwohl er eigentlich an einer größeren Straße liegt. Die Mühle und der Platz werden von Freiwilligen betrieben und daher ist die all inklusive Übernachtung mit 15€ auch ganz günstig.
Wouda Gemaal
Einen Abstecher wert, ist definitiv das Pumpsperrwerk Wouda Gemaal. Nur wenige Wochen im Jahr in Betrieb zeigt sich das mehr als 100 Jahre alte Werk in einem prachtvollen Zustand. Die Ölkännchen aus glänzendem Messing und die alten Maschinen sind eine Augenweide. Wir hatten eine nette Führung fast ganz alleine und konnten so einiges über das Werk erfahren. Neben der Besichtigung gibt es auch noch einen Film und mehrere interaktive Infotafeln im angrenzenden Besucherzentrum.
Der Nationalpark Lauwersmeer
In der Nähe von Anjum liegt der Nationalpark Lauwersmeer , der auch für Vogelbeobachter ein interessantes Ziel darstellt. Für uns war dies ein idealer Ort für eine kleine „Wanderung“. Im Schatten der Bäume war der Waldspaziergang sehr angenehm, obwohl die Sonne doch ganz schön auf uns herabbrutzelte. Und der kleine Tourist hat sein Mittagsnickerchen im Tragetuch genossen.
Spreewald in Holland
Wer einmal im Spreewald war, wird beim Anblick der Kanäle und Häuschen in Giethoorn ein kleines Dejavuerlebnis haben. Wenn auch auf einem kleineren Gebiet findet man auch hier Häuschen, die allesamt so am Wasser der umliegenden kleinen Kanäle gebaut sind, dass man sie nur zu Fuß, mit dem Fiets oder Bromfiets sowie dem Boot erreichen kann. Für Touristen gibt es auch Rundfahrten auf flüsterleisen Elektrobooten. Die beste Zeit für einen ruhigen Besuch ist sicher unter der Woche vormittags.
Warftendörfer
Bereits vor dem Deichbau wollten sich die Leute in den flachen und von Überflutung bedrohten Gebieten vor dem gefährlichen Nass schützen. Ab dem 3. Jahrhundert fing man also an Erdhügel aufzuschütten und Gehöfte oder ganze Siedlungen darauf zu errichten. Diese sogenannten Warften (Wikipedia) gibt es nicht nur in Friesland, sie sind auch in Norddeutschland oder Dänemark zu finden.
Hoorn mit Käsemarkt in Alkmaar
Unsere Reise geht weiter nach Hoorn. Hoorn diente uns eigentlich nur als Schlafplatz auf unserem Weg nach Alkmaar. Dort findet jeden Freitagvormittag ein Käsemarkt statt. Das Schauspiel der Marktteilnehmer mit dem traditionellen Wiegen der Käsleiber ist ganz amüsant. Daher haben wir auch nicht die größten Ansprüche an unseren Campingplatz gestellt und uns eher spontan für den Yachthafen von Hoorn entschieden. Da der Platz einem Parkplatz glich, versuchten wir einen kleinen Abendspaziergang durch die Altstadt. Die kleinen schiefen Häuser und verwinkelten Gassen haben einen ganz besonderen Charme und sind einen eigenen Besuch wert.
Der Käsemarkt ist ein Schauspiel für sich, der zum Probieren herumgereichte Käse ist wirklich absolut lecker. Der Käsevater hat mit einer Art Bohrer ein Stück aus dem Leib herausgeholt und das Loch mit dem Abschnitt der Käsehülle wieder verschlossen. Dieses längliche Käseteil hat er in circa 2 cm große Stücke zerteilt und den umstehenden Leuten angeboten.
Den Helder
Von unserem lauschigem Ausgangspunkt an der eingangs erwähnten Mühle aus kann man prima mit den mitgebrachten Fahrrädern nach Den Helder fahren und das hiesige Marinemuseum besuchen. Das Museum ist riesig und mit Kindern aller Altersklassen ein interessantes Ausflugsziel. Zwar blickt auch immer mal ein bisschen Werbung für die Seestreitkräfte durch, aber was soll’s. Unser kleiner Weltenbummler fand die Modelle der Segelboote faszinierend und hat jedesmal davor gelacht und fast die gesamte Zeit gestrahlt. Für größere Kinder gibt es eine Halle mit ganz viel interaktivem „Marinespielzeug“. Seilwinden, Flaschenzüge und Knoten zum Beispiel aber auch interaktive Computergrafiken und Spiele. Faszinierend ist auch der Rundgang durch ein eigentlich noch funktionstüchtiges U-Boot sowie die Besichtigung einer von einem Schiff abgenommenes Brücke mit Radardom.
Zaandam bei Amsterdam
Amsterdam wollen wir uns für einen separaten Städtetrip aufheben. Der kleine Reisegefährte ist nur einige Stunden für eine Stadtbesichtigung zu begeistern und so ging es nach Zaandam. Vielfach angepriesen und auch von unserem holländischen Platznachbar als sehr schön beschrieben, war der Entschluss schnell gefasst.
Doch die Ernüchterung folgte rasch. Zaandam ist ein Tourismuspark aller erster Sahne. Der Parkplatz verspricht für 10€ am Tag Eintritt in mehrere „Museen“ etc. Aber diese Museen sind eher Verkaufsräume mit leicht informativem Anstrich.
Im Museum für Holzschuhe steht noch recht anschaulich der historische Apparat zur fast vollautomatischen Herstellung der holländischen Klassiker. Die Vorführung ist auch interessant aber auch hierfür gibt es ausreichend Videomaterial auf bekannten Plattformen. Dann folgt die schier endlose Verkaufsfläche.
Noch übertroffen wird es nur noch vom Käsemuseum. Dort folgt der Verkaufsraum mit ausreichend Häppchen zum Probieren auf eine Ansammlung von Infotafeln und Plastetieren.
Wer das alles trotzdem sehen will, braucht für freien Eintritt aber nicht auf dem Parkplatz parken. Angrenzend im Wohngebiet sind einige Parklücken. Ich ärgere mich zwar auch immer über unsere Touristen, die die Anwohnerparkplätze zustellen aber dort ist zumindest keine besondere Kennzeichnung vorgenommen worden. Der Eintritt ist immer frei.
Aber besser ist eine kleine Wanderung zu den am Fluss befindlichen Mühlen.
Ein bauliches Highlight ist das Inntel Hotel. Von außen sieht es aus wie aufeinander gestapelte kleine holländische Holzhäuschen.
Wanna buy Sunglases? Do you want a watch?
Marken soll eine beschauliche (mittlerweile mit dem Auto erreichbare) Insel in der Nähe von Amsterdam sein. Ausgesucht haben wir diesen Ort, weil unser kleiner Reiseverantwortlicher aus jedem besuchten Land für später ein kleines Andenken erhalten soll. Auf der Insel war ein guter Hersteller, handgemachter Holzschuhe verzeichnet.
In Venedig hatten wir beim Schlendern ein Geschäft gefunden, in dem ein älterer Herr noch traditionelle venezianische Masken aus Pappmaché herstellte. So etwas wollten wir hier auch. Doch auch hier enttäuschte uns die Insel bereits bei der Ankunft. Nachdem man ewig über einen Deich gefahren war, sollte man das Auto auf einem Parkplatz mit 3€/h Gebühr abstellen. Einfahrt verboten...
Da uns das nach dem Tag Zaandam wieder wie Tourifalle roch, machten wir kehrt.
Rotterdam
Nach einem Nachtstopp bei Edam (genau, der Ort mit dem Käse) ging es nach Rotterdam. Nicht für eine Stadtbesichtigung — Achtung Umweltzone (deren Sinnhaftigkeit im Anbetracht der zahllosen Schiffe ohne Abgasreinigung mit dreckigsten Kraftstoffen zweifelhaft ist) sondern „einmal Haven gucken“.
Sehr beeindruckend und die vorüberziehenden Fähren nach Hull machen Lust auf das Vereinigte Königreich.
Unser Stopp war am Denkmal für den Nordatlantikwall. Dort findet man einen großen freien Parkplatz, eine Uferpromenade, einen Snackladen und am Ende ein Kriegsmuseum.
Tagesangebot
Ein bisschen Grün darf auch mal sein. Heute: gedünsteten Brokkoli mit Feta, Croutons, einem Dressing aus Joghurt und Parmesanhobel. Wahlweise kann man den Salat mit Oliven, Blaubeeren, angeschwitzten Nüssen oder Sonnenblumenkernen verfeinern. Das Dressing wird mit Kräutern, Olivenöl, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Knoblauch und Zwiebeln finden bei mir auch gerne Verwendung. Je nach Ausstattung kann man die meisten Rezepte variieren oder etwas weglassen. Schmackhaft wird es immer irgendwie.